Österreich kann nur wenige der ausländischen Studierenden nach Studienabschluss im Land halten. Im Durchschnitt der OECD Länder bleiben 25 Prozent im jeweiligen Ausbildungsland. In Deutschland sind es 27-, in Kanada gar über 30 Prozent. Österreich hinkt hier mit nur 17 Prozent deutlich hinterher. Die vom Steuerzahler investierten Ausbildungskosten gehen somit verloren. Für Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl eine wenig zufriedenstellende Situation. Er fordert flexiblere gesetzliche Regelungen und Änderungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte:
„Es ist ein Schildbürgerstreich in Österreich. Wir haben einen Fachkräftemangel. Wir haben beste Leute im Land. Wir bilden sie mit unserem Steuergeld aus. Wir lassen ihnen während der Ausbildung Berufserfahrung zukommen. Und dann schicken wir sie wieder weg.“
Auch Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zeigt sich unzufrieden. Die Notwendigkeit Fachkräfte im Land zu halten sei auch vor dem Hintergrund der ohnehin angespannten Arbeitsmarktsituation gegeben. Fachkräfte im Land zu halten habe Priorität. Tatsächlich geben zwei Drittel aller CEOs weltweit in einer Umfrage den Fachkräftemangel als größte Herausforderung der Zukunft an. Mitterlehner:
„Wenn wir Studenten in Österreich ausbilden investieren wir beträchtliche Kosten. Für die Ausbildung eines Technikers bezahlt der Steuerzahler insgesamt rund 90.000 Euro. Daher ist es unökonomisch wenn ich hier investiere und auf der anderen Seite gehen die zurück, oder machen eine andere unqualifizierte Tätigkeit irgendwo anders. Die hier zu halten wäre kosteneffizenter und zukunftsorientierter und darum kämpfen wir...