Die Einstellung der Österreicherinnen und Österreicher gegenüber Gewalt an Kindern hat sich seit 1977 stark gewandelt. Waren 1977 noch 85 Prozent der Befragten, der Meinung, dass ein kleiner Klaps ab und zu nicht schadet, sind es 2014 nur noch 16 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Studie, die heute (Donnerstag) von Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert wurde. Dennoch gäbe es noch sehr viel zu tun, wie nicht nur die Studienergebnisse, sondern auch schreckliche Extremfälle wie jener der kleinen Leonie zeigen. Sie ist kürzlich verstorben, nachdem sie von ihrem Vater unter der Dusche verbrüht worden war. Ebenfalls erschreckend: Immer noch geben mehr als die Hälfte der Befragten im Alter zwischen 15 und 29 an in ihrer Erziehung leichten Klapsen und Schlägen mit der Hand ausgesetzt gewesen zu sein. Sophie Karmasin:
„Die Studie, die wir heute präsentieren stellt die Einstellungen und Erziehungsnormen der Bevölkerung versus jener von 1977 dar. Sie zeigt uns, dass die Haltung gegenüber Gewalt deutlich besser geworden ist. Das ist die gute Nachricht. In den Köpfen ist schon viel passiert. Wir haben die Menschen in den Köpfen erreicht, leider aber nicht immer die Hände. Wir sehen leider immer noch zu viel Gewalt. Das ist auch der Anlass des Folders und der anderen Maßnahmen, die wir hier präsentieren wollen, weil es noch viel mehr Anstrengungen braucht um tatsächlich das Verhalten zu verändern.“
Dazu wurde heute ein Leitfaden für Pädagoginnen präsentiert, er soll helfen richtig zu reagieren, wenn diese einen Verdacht auf Gewalt an Kindern hegen. Weiter Maßnahmen betreffen vor allem Elternbildung, Familienberatung und Kinderschutzzentren...