Eine Milliarde Euro durch geringere Strompreise – so beziffert die Energiemarktregulierungsbehörde E-Control die jährliche Ersparnis durch die Strommarktliberalisierung vor 15 Jahren. Dazu kommen jedes Jahr weitere 170 Millionen Euro, durch geringer Stromnetztarife, die seit 2001 von der E-Control festgelegt werden. Das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo geht davon aus, dass der Großhandelspreis für Strom um 56 Prozent höher wäre, hätte die Liberalisierung nicht stattgefunden. Während die Industrie im großen Ausmaß vom stärkeren Wettbewerb profitiert, hinken die Privathaushalte hinterher, berichtet E-Control-Vorstand Martin Graf:
„Der Liberalisierungseffekt beträgt in Österreich rund eine Milliarde Euro im Jahr. Vorwiegend wird er durch die Industrie lukriert, nur geringe Teile von den Haushalten. Der Effekt setzt sich im Wesentlichen aus stärkerem Wettbewerb und günstigeren Energiepreisen, und andererseits aus günstigeren Netztarifen, die durch die E-Control festgesetzt werden, zusammen. Wenn man in die Zeit vor der Liberalisierung zurückblickt, konnte man damals seinen Lieferanten nicht auswählen. Seit 1999 kann das die Industrie und seit 2001 die Haushalte – jeder einzelne kann dafür sorgen, dass seine Energierechnung günstiger wird, Preise vergleichen und somit auch seinem Geldbörserl etwas gutes tun.“
Tarifkalkulator, Preismonitor und weitere Informationen zum Thema sind auf der Homepage der E-Control unter www.e-control.at nachzulesen. Die Börsenpreise für Strom sind seit dem Höchststand von 2008 stark gesunken. Aktuell liegt er in Österreich unter dem EU-Durchschnitt. Ebenfalls profitieren könnte die Industrie laut Martin Graf vom gesteigerten Bedarf für Regelenergie:
„Die Entwicklungen der letzten Jahre aufgrund der erneuerbaren Energien zeigen, dass es in den Netzen durch Wind- und Sonnenenergie mehr Schwankungen gibt, als in der Vergangenheit...