38 Prozent der gemeldeten Praktika in Österreich sind unbezahlt und oftmals ganz normale, versteckte Arbeitsverhältnisse. Dies zeigt eine Studie der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), die im Juli 2014 in Kooperation mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz die Plattform watchlist-praktikum.at ins Leben gerufen hat. Die Plattform soll jungen Arbeitnehmern die Möglichkeit geben, Missstände zu melden und sich über ihre Rechte zu informieren. Veronika Kronberger, Vorsitzende der "Plattform Generation Praktikum" weist auf die teilweise menschenunwürdigen Verhältnisse hin, mit denen sich Praktikanten konfrontiert sehen:
"Im Gastronomiebereich ist es zum Teil so, dass Unterkünfte gestellt werden sollten für die Praktikantinnen und Praktikanten, gerade im ländlichen Raum. Diese Unterbringungen sind dann zum Teil Abstellkammerl, wo es nicht einmal Licht gibt, wo es kein fließendes Wasser gibt. Wenn es Wasser gibt, gibt es nur kaltes Wasser. Ein Fall ist gemeldet worden, da gab es nicht einmal ein Bett, sondern nur einen durchgebrochenen Lattenrost, der am Boden gelegen ist, mit einer Matratze drauf. Wir haben leider auch das Problem, dass Übergriffe gemeldet wurden - sowohl psychischer, als auch körperlicher Natur. Was auch vorkommt, sind Arbeitstage, die gemeldet werden, auch im Gastronomiebereich, auch von elf Stunden pro Tag. Einmal sogar 22 Tage durchgehend. Also das heißt, es wurden 22 Tage durchgehend gearbeitet, ohne dass es einen Ruhetag gab oder ein Wochenende."
Dass unbezahlte "Praktika" weiterhin angeboten werden, und dass junge Menschen diese auch weiterhin annehmen liegt daran, dass Betroffene die vorhandenen Missstände oft nicht anklagen...