Die drei Gesellschaften für In-Vitro-Fertilisation (IVF) in Österreich fordern die Ausweitung des Entwurfs für ein neues Fortpflanzungsmedizingesetz. So soll auch alleinstehenden Frauen die Samenspende offenstehen, das Höchstalter für die Empfängerin einer Eizellenspende auf 50 Jahre angehoben und das "Social Egg Freezing" ermöglicht werden. Trotz einiger Kritikpunkte sei man „außerordentlich froh darüber“, dass es einen „sehr liberalen Entwurf gibt“, so Wolfgang Urdl, Präsident der Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er zählt auf, welche Neuheiten der Entwurf beihaltet:
„Es ist nun die Möglichkeit für Frauen gegeben, die auf eine Eizellenspende angewiesen sind, diese Eizellenspende in Österreich in Angriff zu nehmen. Es ist für Frauen, die auf eine Präimplantationsdiagnostik angewiesen sind, auch möglich, eine solche unter sehr strengen Voraussetzungen in Anspruch zu nehmen. Es ist auch für gleichgeschlechtliche – homosexuelle und lesbische – Paare möglich, nun die Samenspende im Rahmen einer Insemination und auch im Rahmen der In-Vitro-Fertilisierung in Anspruch zu nehmen.“
Georg Freude, Präsident der IVF Gesellschaft, plädierte für die Freigabe des sogenannten "Social Egg Freezing" - ein Thema, das in Österreich in den letzten Wochen hitzige Debatten auslöste. Im Gegensatz zu Österreich dürfen in Deutschland auch bei nicht-medizinischer Indikation Eizellen unbefristet gelagert werden. Ob und inwieweit der Entwurf eine gesetzliche Regelung zum “Social Egg Freezing” beinhaltet, erklärt Freude:
„Ein Punkt ist leider nicht hineingekommen und das ist das sogenannte ‚Social Egg Freezing’...