Mit viel Witz und Einfühlungsvermögen verleiht Markus Hirtler schon seit einigen Jahren denjenigen eine Stimme, die oft nicht gehört werden: der älteren Bevölkerung. Seine Kunstfigur und Altenheimbewohnerin Ermi Oma bringt die Probleme des österreichischen Pflegebereichs aber auch den fehlenden Dialog zwischen den Generation auf die Kabarett-Bühne. Im Jänner 2015 startet das neue Programm „Ärger-Therapie“. Während vergangene Programme über das Leben im Heim erzählen, spricht Ermi Oma das erste Mal über die Zeit davor, verrät Markus Hirtler:
„Das Programm Ärger-Therapie ist eigentlich ein Eigenverantwortungsgefühlförderungsprogramm. Es beleuchtet das erste Mal die Situation wie es der Oma gegangen ist, bevor sie ins Heim gekommen ist. Und da gibt es verschiedene Blickwinkel: Zu Hause ist es schwer möglich weiterhin betreut zu werden. Welche Alternativen kommen also in Frage? Da wird herangezogen Betreutes Wohnen, die Hauskrankenpflege, mobile Dienste. Und die Ermi-Oma hat halt ihre eigene Logik, wieso das ein oder andere nicht so passt.“
Das Thema des Alterns begleitet den preisgekrönten Kabarettisten schon sehr lange. So war er mehr als 20 Jahre als Krankenpfleger, Pfelegedienstleiter und Seniorenheimleiter tätig. Das Schreiben darüber half ihn seine Erfahrungen dort zu verarbeiten. So spiegelt auch die Ermi Oma verschiedene Begegnungen und Erfahrungen wider, die Hirtler durch seine Arbeit machen konnte. Gleichzeitig schafft er mit seinen Kabarettprogrammen auch eine Kritik an den Strukturen im Pflegebereich. Denn viel zu oft kommt eine wirkliche Betreuung und Pflege zu kurz, weiß Hirtler:
„Für mich ist es so, dass die Menschen, die ich aus dem Pflegeberuf kenne mit Freude und Begeisterung in den Beruf gegangen sind und nach einiger Zeit merken, dass es eher darum geht den Minuten-Schlüssel einzuhalten, Dokumentation steht im Vordergrund und nicht mehr die Netto-Betreuungs-Zeit...