14,4 Prozent der Bevölkerung in Österreich waren laut Statistik Austria 2013 armutsgefährdet. Dass es eine hohe Anzahl an Bedürftigen Menschen in Österreich gibt, zeigen auch die Zahlen der gemeinnützigen Organisation Caritas, die 2013 97.000 warme Mahlzeiten im Obdachlosen-Betreuungszenturm "Gruft" in Wien ausgegeben hat. Das sind so viele wie nie zuvor. Über die Zahl der akut obdachlosen Menschen herrscht Unklarheit. Laut Schätzungen der Caritas sind es aber allein in Wien einige hundert Obdachlose, die bei Wind und Wetter im Freien schlafen. Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas in Wien, weiß, dass besonders Weihnachten für viele Menschen eine besonders schwere Zeit ist:
"Wir haben im letzten Jahr rund 100.000 warme Mahlzeiten in der Gruft ausgegeben. Im Vergleich dazu: Im Jahr 2001 waren es 58.000 warme Mahlzeiten. Das heißt, wir sehen, der Druck auf die Menschen steigt und gerade für obdachlose Menschen, für einsame Menschen ist Weihnachten einer der schwersten Tage im Jahr. Das merken wir auch in der Gruft, wo wir zu Weihnachten hunderte Mahlzeiten ausgeben. Da gibt's auch ein Festtagsmenü. Es gibt an diesem Tag Tischtücher, der Tisch wird festlich geschmückt, das Essen wird serviert, was normalerweise nicht üblich ist. Normalerweise muss man sich anstellen um das Essen zu bekommen und an diesem Tag werden die Leute bedient. Es gibt auch kleine Päckchen und wir versuchen, diesen schwierigen Tag für diese Menschen möglichst schön und festlich zu gestalten. Warum ist es der schwerste Tag für viele? Weil sie sich erinnern, wie sie noch Familie hatten, Geborgenheit hatten, wie sie Freunde hatten, und diese Erinnerungen sind oft schmerzhafte Erinnerungen. Wir versuchen, sie an diesem Tag besonders zu begleiten...