Nach mehr als 14-tägigen Verhandlungen haben sich beim UN-Klimagipfel in Lima 190 Staaten auf einen Kompromiss verständigt, der den Weg für ein weiteres Abkommen im kommenden Jahr ebnen soll. Für Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen, ist die 20. Weltklimakonferenz damit nicht so positiv verlaufen wie erhofft. Es wurden aber dennoch einige wichtige Schritte in Richtung eines Weltklimaabkommens, welches 2015 in Paris zu stande kommen soll, getan. Christiane Brunner über die Ergebnisse der Konferenz:
"Für mich ist Lima enttäuschend ausgegangen. Ich hatte diesmal größere Erwartungen, denn die Ausgangssituation war diesmal eine bessere als wir bisher erwartet haben. Es hat vor der Konferenz Zugeständnisse und Bewegungen gegeben bei den USA und bei China. Es hat auch Finanzflüsse gegeben: Der sogenannte "Green Climate Fund" wurde von unterschiedlichen Ländern befüllt. Es hat hier erste Zusagen gegeben. So gesehen konnte man optimistisch sein, vor allem, weil die Erwartungen an Lima nicht so groß waren. Das Weltklimaabkommen hätte ja in Lima noch nicht zustande kommen sollen. Ziel ist es, dass das Klimaabkommen in Paris das nächste Jahr passieren soll. Lima sollte aber noch wesentliche Bausteine und Hindernisse ausräumen."
Aber auch einige positive Entwicklungen gibt es zu verzeichnen. Es gibt, so Brunner, das erste Mal einen Verhandlungstext für ein weltweites Klimaabkommen. Das Besondere an diesem so genannten "Elemente-Text" ist, dass erstmals alle Staaten diesen Text mittragen, so auch die USA, China, Australien und Russland. Einige Ziele, wie die Erreichung einer maximalen globalen Erwärmung von zwei Grad, sind darin festgehalten. Umweltsprecherin Brunner sieht diesen Text als ersten Schritt:
"Was die Erreichung des Zwei-Grad-Zieles angeht, finden sich in diesem Text sehr positive Formulierungen, wie zum Beispiel, dass hier die Möglichkeit gegeben ist, festzuschreiben, dass wir ab 2050 quasi null Emissionen haben...