Die vieldiskutierten Mietpreissteigerungen sind zu einem guten Teil auf höhere Betriebskosten zurückzuführen. Die Preise für Wasser, Müllabfuhr und Hausverwaltungen steigen weit stärker als die Inflation - das zeigt die aktuelle Immobilienmarkt-Studie ImmoDex. Auch bei Eigentumshäusern und Grundstücken steigen die Preise aufgrund der ungebrochen hohen Nachfrage. Durchgeführt wurde die Studie vom Portal ImmobilienScout24. Geschäftsführer Patrick Schenner:
„Wir wollen mit unseren Daten wieder mehr Sachlichkeit in diese emotionale Diskussion bringen. Der ‚böse‘ Vermieter bekommt von den Wohnkosten nur 70 Prozent. 30 Prozent gehen in Steuern, und Nebenkosten auf. Die Mietpreise entwickeln sich in den letzten Jahren entlang der Inflationskurve. Das halte ich für berechtigt. Die Nebenkosten sind um 25 Prozent gestiegen, bei den Mietpreisen waren es im selben Zeitraum nur 17 Prozent.“
Österreichweit stiegen die Mietpreise exklusive Betriebskosten auch im Jahr 2014 nur geringfügig. Bei gebrauchten Wohnungen belief sich das Plus auf 0,5 Prozent, bei Neuwohnungen auf 1,7 Prozent. Die Ausnahme bilden die Wiener Bezirke Floridsdorf, Hernals, Meidling und Penzing. Hier stiegen die Angebotspreise um fünf bis sechs Prozent. Beruhigt hat sich die Lage hingegen in Innsbruck, wo bei neuen Mietwohnungen ein Preis-Minus von rund vier Prozent zu verzeichnen war. Österreichweit zeigt der Trend laut Patrick Schenner verstärkt zum Eigentum:
„Die Nachfrage-Verteilung zwischen Miete und Kauf liegt bei etwa 60 zu 40. Allerdings gibt es in den letzten Jahren einen Trend zum Eigenheim. Bei den Eigentumswohnungen gibt es eine Stagnation, aber im Bereich der Grundstücke und Häuser gibt es weiterhin ganz starke Steigerungen...