Ein Großteil der österreichischen Bevölkerung spricht sich für vermögensbezogene Steuern und für eine Entlastung der unteren Einkommen aus – das zeigen die aktuellen Ergebnisse des Volkshilfe Sozialbarometers. Dieser wurde anhand einer repräsentativen Meinungsumfrage – die von SORA unter 1.070 Personen ab 15 Jahren zu den Themen soziale Gerechtigkeit, Verteilung und Vermögenssteuern durchgeführt wurde – bemessen. Drei Viertel der Bevölkerung stimmen der Aussage, dass Vermögen, Besitz und Einkommen in Österreich gerecht verteilt sind, nicht zu. 91% wünschen sich eine Steuerreform, die die unteren Einkommensschichten entlastet und 80% sehen eine solche als bestes Mittel gegen weitere Konzentration von Vermögen an. Darüber hinaus finden 73%, dass wohlhabendere Schichten in Österreich einen Beitrag durch Steuern auf hohe Vermögen leisten sollen. Nicht zuletzt sind 78% davon überzeugt, dass finanziell Bessergestellte mehr Einfluss auf Politik und Gesellschaft haben. Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe, zieht folgende Schlüsse aus den Ergebnissen der Befragung:
„Es gibt ein klares Bild, dass Österreicher und Österreicherinnen Österreich erstens als nicht sozial gerecht mehr ansehen und anerkennen. Dass sie zum zweiten der Meinung sind, dass eingegriffen werden soll mit der Steuerreform, damit es zu mehr sozialer Gerechtigkeit kommt. Und dass es auch eine Entlastung der niedrigen Einkommen geben muss.“
In Österreich besitzen die reichsten 10% der Haushalte beinahe 3/4 des Vermögens. Außerdem zeigen Studien, dass Unternehmens- und Vermögenseinkommen seit drei Jahrzehnten stärker steigen, als die Einkommen aus Arbeit. Eine gerechte Steuerreform müsse darauf abzielen, dass weiteren Vermögenskonzentrationen entgegengewirkt wird...