In weniger als einem Monat will die Bundesregierung die schon lang diskutierte Steuerreform präsentieren. Bereits im Vorfeld ist immer wieder die Rede von Steuererhöhungen im Kulturbereich. Die Vertreter der Branchen Kinos, Theater, Vergnügungsbetriebe und Kartenbüros kritisierten im Rahmen einer heutigen Pressekonferenz eine etwaige Steuererhöhung aufs schärfste. Sollten Tickets zukünftig mit 20% statt den aktuellen 10% besteuert werden, befürchten die Vertreter finanzielle Auswirkungen für die KonsumentInnen, aber auch enorme Herausforderungen für die Unternehmen. Für Franz Lechner, Sprecher der Kartenbüros, wäre eine Mehrbesteuerung ein enormer Anschlag an das Kulturland Österreich:
„Die Kultur wird in Österreich bald nicht mehr leistbar sein. Wenn wir in das Theater gehen, in ein Konzert oder in die Oper und es zu einer Mehrwertsteuererhöhung kommt, wird es so sein, dass sich die Menschen die teuren Karten nicht mehr kaufen können. Es wird auch wieder weniger Einnahmen geben. Es geht einfach nicht, dass Österreich als Kulturland so teuer wird, dass es zum Luxusgut wird, wenn man in das Theater geht. Wir als Kartenbüros haben über 1.200 Mitarbeiter in Österreich. Es wird so weit kommen, dass wir vielleicht 25% der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen müssen, weil die Leute keine Karten mehr kaufen können. Letztendlich ist die Mehrwertsteuererhöhung eine Abzocke an den Endverbraucher. Zuerst bekommt der Steuerzahler etwas, dann wird es ihm wieder weggenommen und das Mehr bekommt der Finanzminister wieder zurück. Die Steuererhöhung ist also eine asoziale Steuer, die wirklich nur den Endverbraucher betrifft...