Rund 20% aller Kinder und Jugendlichen sind von sexualisierter Gewalt oder sogar von sexuellem Missbrauch betroffen. Auch in Sportvereinen kann Gewalt an Kinder und Jugendliche ein zentrales Thema sein. Als Auftaktveranstaltung der europäischen Konferenz „Sport respects your rights“ in Wien am 26. und 27. Februar, informierten Jugend- und Familienministerin Sophie Karmasin, Schi-Weltmeisterin Marlies Schild und Sportunion-Präsident Hartwig Löger, in einer gemeinsamen Pressekonferenz über die Möglichkeiten von Gewaltprävention. Der Schwerpunkt soll dabei auf sexualisierte Gewalt, aber auch verbale Gewalt gelegt werden. Gerade hier braucht es noch eine stärkere Bewusstseinbildung, weiß Karmasin:
„Vor 25 Jahren haben wir das Gewaltschutzverbot in Österreich in den Verfassungsrang gehoben. Das war ein ganz wesentlicher Meilenstein. Wir sehen auch, dass im Bewusstsein und im Wissen der Menschen, was Gewalt bedeutet sich sehr viel getan hat, aber im Verhalten leider noch nicht. Die 20% der Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, ist einfach um 20% zu viel. Wir haben viele andere Erkenntnisse, die immer noch dokumentieren, dass Gewalt durchaus auch immer noch Teil unseres Alltags ist. Das ist etwas, dass wir bearbeiten müssen. Wir brauchen eine Kultur, die sich noch viel stärker gegen Gewalt in jeglicher Form richtet, die noch viel aufmerksamer ist gegen Gewalt. Bei verbaler und psychischer Gewalt, ist es noch gar nicht im Bewusstsein angelagt, dass es überhaupt Gewalt ist. Jeder Mensch weiß mittlerweile, dass man Kinder nicht schlagen soll, aber verbale Gewalt als Gewalt zu definieren ist gar nicht so einfach.“
In den letzten zwei Jahren arbeiteten 10 internationale Partnerorganisationen aus sechs EU-Mitgliedsländern zusammen, um konkrete Maßnahmen zur Gewaltprävention im Sportbereich zu entwickeln...