Trotz eines umfassenden Standard-Impfprogramms sind seit Jahresbeginn österreichweit mittlerweile 86 Personen an den Masern erkrankt, darunter zahlreiche Kinder. Das liegt mitunter daran, dass viele Menschen sich nicht mehr gegen Masern impfen lassen. Warum genau die Zahl an Erkrankungen wieder so stark zunehmen kann, obwohl die Krankheit als weitestgehend ausgerottet galt, weiß Univ.-Prof. Dr. Karl Zwieauer, Leiter der Kinder- und Jugendabteilung des Landesklinikums St. Pölten:
„Wir haben Masern vergessen. Im Bewusstsein der breiten Bevölkerung gibt es die Masern nicht mehr. Wir haben die Gefährlichkeit vergessen und die Folge davon ist, dass die unerwünschten Nebenwirkungen der Impfung so große Bedeutung und Gewicht bekommen haben, dass es letztendlich zu einem Vertrauensverlust in die Impfung gekommen ist.“
Dabei ist die Ansteckungsgefahr extrem hoch und somit eine Impfung eminent wichtig, findet Dr. Dietmar Baumgartner von der Ärztekammer Niederösterreich.
„Es ist so, dass der Kontakt mit dem Masern-Virus bei 100 ungeschützten Leuten heißt, dass 97 an Masern erkranken. Das heißt, Sie können Kinder tatsächlich nur durch die Masernimpfung schützen. Alles andere ist so abwegig, ich werde mir jeden Ausdruck sparen.“
Auch bei Reisen ins Ausland sind etwaige Impfungen wichtig und zu beachten. Nicht erst seit der Ebola Epidemie sollte jeder Urlauber sich im Vorfeld ärztlich beraten lassen, welcher Impfschutz für sein Reiseland der Richtige ist. Die Impfberatung sollte aber noch weiter ergänzt werden, meint Univ.-Prof. Dr. Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin und der Spezialambulanz für Impfungen der MedUni Wien:
„Wichtig ist auch eine allgemeine Reiseberatung...