Seit Anfang März dieses Jahres hat der Rohölpreis um knapp neun Prozentpunkte nachgegeben. Dieser Preisnachlass ist aber nicht an der Tankstelle angekommen. Österreichs Autofahrerinnen und Autofahrer zahlen durchschnittlich drei Prozent mehr für Benzin und etwa halb so viel mehr für Diesel, alles bei sinkendem Rohölpreis. Sebastian Obrecht vom Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs (ARBÖ) spricht über die Gründe, warum der niedrige Rohölpreis für die Verbraucher letztendlich kaum Auswirkungen hat:
„Der Preisvorteil für Rohöl kann natürlich nie eins-zu-eins an den Kunden weitergegeben werden, aufgrund der steuerlichen Situation in Österreich. Wir haben sowohl auf Diesel als auch Benzin einen Fixsteuersatz, der immer gleich bleibt. Das heißt, auch wenn der Rohölpreis zurückgeht, kann dieser Rückgang nie direkt an den Kunden weitergegeben werden. Allerdings ist es schon sehr komisch, wenn der Rohölpreis um neun Prozent billiger wird und der Benzintreibstoff um drei Prozent steigt. Da passt etwas nicht zusammen und man muss sich fragen, wer verdient daran und für wen zahlen die Autofahrer jetzt mit.“
Verdienen werden höchstwahrscheinlich die Ölkonzerne, dennoch müsse laut ARBÖ-Generalsekretär Gerald Kumnig eine Preisreduktion um zwei bis drei Cent pro Liter möglich sein. Dass Benzin und Diesel momentan teurer werden, liegt mitunter daran, dass die Preisentwicklungen sich am Reiseverhalten orientieren. Warum genau jetzt die Treibstoffpreise steigen, weiß Sebastian Obrecht:
„Dieser Trend ist immer zu beobachten und zwar immer knapp vor den Ferien. Wir haben das schon erkannt vor den Weihnachtsferien, den Semesterferien und jetzt wieder vor den Osterferien...