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Armut macht auch körperlich krank: 124.000 Kinder leben in Österreich unter der Armutsgrenze

08.04.2015

S. Hofschlaeger / pixelio.de

124.000 Kinder leben in Österreich in Armut, weitere 150.000 sind von Armut bedroht. Diese Armut hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder - Experten sprechen von einer drei bis viermal so hohen Krankheitslast im späteren Leben, insbesondere was Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Ähnliches betrifft. Auch wenn diese Kinder später in höherem Wohlstand leben, bleiben die negativen gesundheitlichen Effekte eines Aufwachsen in prekären Lebensumständen bestehen. Grund genug für die Liga für Kinder- und Jugendgesundheit - kurz Kinderliga - „Armut und Gesundheit“ zu ihrem Jahresthema zu machen. Investitionen in diesem Bereich würden sich auch finanziell lohnen. Die Armen von heute seien nämlich die chronisch Kranken von morgen, erklärt Klaus Vavrik - Präsident der Kinderliga. Die zentrale und erste große Forderung der Kinderliga zum Thema Gesundheit und Armut betrifft die Selbstbehalte. Vavrik:

„Jeder soll ein Stück weit selbstverantwortlich sein für seine Gesundheit und daher werden Gesundheitsleistungen mit einem Selbstbehalt verknüpft. Das mag auf der Erwachsenenebene durchaus diskutierbar sein, bei den Kindern ist das Argument der Eigenverantwortung nicht schlüssig. Kinder können nicht selbst entscheiden wofür sie Geld ausgeben. Selbstbehalte sind oft sogar kontraproduktiv, weil sie eine Hürde im Zugang zu Gesundheitsleistungen darstellen. Und sie sind für Familien, die sie am dringendsten brauchen, oft am schwersten leistbar. Wir würden uns doch sehr wünschen, dass Gesundheitsangebote und Leistungen für Kinder komplett selbstbehaltfrei gestellt werden.“

Der Sozialexperte Martin Schenk wünscht sich einen gesamtheitlichen Ansatz im Kampf gegen die gesundheitliche Benachteiligung von Kindern...

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