Laut einer Studie von GfK Austria nutzten im Jahr 2014 circa 50% der Österreicherinnen und Österreicher homöopathische Arzneimittel, ein Großteil davon Frauen. Gerade Magen- und Darmerkrankungen könne - nach Angaben der Homöopathen - durch gezielte und individuelle Therapie beigekommen werden, das gelte auch für chronischen Leiden. Homöopathie und konservative Behandlungsmethoden müssten dabei nicht zwangsläufig einen Widerspruch darstellen. Dr. Erfried Pichler, Arzt für Allgemeinmedizin und Homöopathie in Klagenfurt und Wien erläutert, worin der Hauptunterschied zwischen beiden medizinischen Einstellungen liegt.
„Der größte Unterschied ist der, dass wir in der Schulmedizin primär ein Organ als erkrankt betrachten und hin und wieder daran denken, dass an einem Organ – ob Darm, Magen, Niere – auch ein ganzer Mensch hängt. In der Homöopathie sehen wir das genau umgekehrt. Wir sehen hier einen ganzheitlichen Menschen, der erkrankt ist und gegebenenfalls die Hauptsymptome in seinem Organsystem präsentiert.“
Dennoch sehen sich die moderne Homöopathie und deren Verfechter, zahlreicher Metaanalysen zum Trotz, dem Vorwurf gegenüber, dass Homöopathie keine tatsächliche Alternative zur konservativen Schulmedizin darstellen würde. So hatten sich 2014 mehrere Homöopathie-Skeptiker auf dem Stephansplatz versammelt und gemeinschaftlich Globuli eingenommen, um deren Wirkungslosigkeit zu demonstrieren. Mag. Pharm. Martin Peithner ist zuständig für Homöopathie und Phytopharmaka bei der Pharmig und ärgert sich über die, seiner Meinung nach, ungerechtfertigte Kritik. Er vergleicht die medial sehr präsente Gegnerfront sogar mit der Inquisition, welche auch schon andere Pioniere verfolgt hätte...