Die Ausgaben für die Rettung in Seenot geratener Flüchtlinge müssen gesteigert werden. Darüber zeigen sich Bundesinnenministerin Johanna Mikl-Leitner und der französische Innenminister Bernard Cazeneuve anlässlich dessen Wien-Besuchs einig. Das Retten von Menschenleben müsse hier an erster Stelle stehen, wie beide betonen. Cazeneuve bedankte sich auch für die Solidarität Österreichs nach den Terroranschlägen in Paris. Johanna Mikl-Leitner über weitere Themen des Meinungsaustausches:
„Wir haben auch über den Vorschlag Österreichs gesprochen, das Projekt ‚Save Lives‘ - ‚Leben Retten‘ - wo einer der zentralen Schlüssel eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf ganz Europa ist. Ich freue mich, dass gerade die Diskussion über eine fixe und faire Quote für alle 28 Mitgliedsstaaten immer intensiver diskutiert wird und, dass sich auch immer mehr dafür aussprechen. Diese Quote wird auch im Mittelpunkt der nächsten Konferenz der Regierungs- und Staatschefs stehen. Wir sind uns einig, dass wir eine faire Verteilung brauchen, sonst könnte Europa an der Schieflage der Verteilung letztendlich auch scheitern.“
Aktuell gilt in der EU die sogenannte Dublin II Verordnung. Sie besagt, dass Flüchtlinge in jenem EU-Land um Asyl ansuchen müssen, in dem sie zuerst europäischen Boden betreten haben. Länder mit EU-Außengrenzen, insbesondere nach Afrika hin, sind dadurch weit stärker durch Asylanträge belastet, als andere. Als Reaktion auf die jüngsten Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer wollen die Innenminister-Kollegen UNHCR-Anlaufstellen in Nordafrika schaffen:
„Ein weiteres Kernelement unserer Initiative ‚Leben Retten‘ ist die Schaffung von UNHCR-Anlaufstellen in den Nordafrikanischen Ländern...