In Österreich sind nach Schätzungen mehr als 40.000 Menschen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) betroffen. Von 100.000 Kindern und Jugendlichen leiden fünf bis elf darunter, vor allem die Vertreter Morbus Crohn und Colitis ulcerosa treten am häufigsten auf. Beide gehen mit zahlreichen körperlichen Krankheitsanzeichen einher, die oftmals fälschlicherweise für simple Magen-Darm Infekte oder Lebensmittelallergien gehalten werden. Ass.-Prof. Dr. Wolf-Dietrich Huber, pädiatrischer Facharzt am AKH Wien, kennt die häufigsten Symptome:
„Generell kann man sagen: Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust gibt es in beiden Gruppen. Wir haben die Wachstumsverzögerung gerade bei Morbis Crohn in einem Fünftel der Fälle, bei der Diagnosestellung. Wir haben auch eine sehr hohe Beteiligung außerhalb des Darmes, das kann dann Augen, Haut, Leber, Bauchspeicheldrüse und Lunge betreffen, letztendlich.“
Obwohl diese Darmerkrankungen nicht ansteckend sind, beeinträchtigen sie doch neben den körperlichen Symptomen massiv das Privat- und Arbeitsleben der Betroffenen. Das berichtet Evelyn Groß von der Österreichischen Morbus Crohn Colitis ulcersosa Vereinigung, einer CED-Hilfsstelle. Sie selbst ist mit 17 Jahren an Morbus Crohn erkrankt und kann aus eigener Erfahrung von den Einschränkungen berichten, die vor allem Kinder- und Jugendliche hart treffen:
„Dann kommen natürlich die Symptome im Arbeits- und Schulalltag zutage. Ich muss oft 15 bis 20 Mal am Tag auf die Toilette rennen und das wirklich rennen, das heißt Zeit ist Mangelware. Wenn ich jetzt kein Verständnis von meinen Lehrern habe, also nicht das Klassenzimmer ohne Aufzeigen, ohne Warten verlassen darf, ist es zu spät und dieser Situation will man sich nicht aussetzen...