Am 29. Mai findet heuer die elfte Lange Nacht der Kirchen statt. Mehr als 740 Kirchen werden österreichweit in dieser Nacht besondere Veranstaltungen abhalten, wie zum Beispiel Diskussionsrunden, Führungen, Konzerte und natürlich nächtliche Gottesdienste. Trotz der Vielfalt der Themen wird es auch hier Schwerpunkte geben, die sich zum einen aus dem aktuellen Weltgeschehen und zum anderen aus der Historie ergeben, sagt Erich Leitenberger, Pressesprecher des Ökumenischen Rats der Kirchen in Österreich:
„Es gibt ein paar Schwerpunkte, die sich ein bisschen aus der Aktualität und auch aus dem Zeitgeschehen ergeben: Ein Schwerpunkt sind die verfolgten Christen. Das ist leider ein sehr trauriger Schwerpunkt, der uns tagtäglich beschäftigt mit den Schreckensnachrichten aus dem Nahen Osten und der leider zusammenfällt, mit dem Hundertjahr-Gedenken an eine andere Christenverfolgung: Die Christenverfolgung im späten Osmanischen Reich, während des ersten Weltkriegs ab 1915, also vor genau hundert Jahren. Viele der heutigen Schreckensnachrichten stammen aus Orten, die nur wenige Kilometer von den Orten entfernt sind, wo sich vor hundert Jahren diese furchtbaren Ereignisse abgespielt haben.“
Dementsprechend findet zu Beginn der Veranstaltung ein Schweigemarsch für die verfolgten und ermordeten Christinnen und Christen statt, beginnend am Stephansplatz. Die Lange Nacht der Kirchen soll also dem Gedenken dienen, aber auch eine Begegnungsstätte für die verschiedensten Gläubigen der verschiedensten Konfessionen sein, insgesamt rechnet man mit circa 320.000 Besuchern. Man könne bei den Gläubigen in dieser Nacht den Geist der Ökumene spüren, meint Lothar Pöll, Vorsitzender des Ökumenischen Rats der Kirchen:
„Ich glaube es ist ein besonderes Ereignis...