Die Energie-Regulierungsbehörde E-Control fordert, dass Österreichischs Stromnetz rasch digitalisiert wird. Smart-Meters sind mittlerweile den meisten geläufig, sie sind aber nur ein kleiner Bestandteil von sogenannten Smart-Grids. Diese schlauen Stromnetze sollen dazu führen, dass die Netzinfrastruktur optimal genutzt werden kann und zur richtigen Zeit, die richtige Menge an Strom, am richtigen Ort verfügbar ist. Das aktuelle Stromnetz stößt immer mehr an seine Grenzen, wie E-Control Vorstand Martin Graf erklärt. Grund dafür ist unter anderem, dass immer mehr Energie-Konsumenten auch selbst Strom erzeugen und diesen ins Netz einspeisen. Graf:
„Klar ist, dass unsere Netzinfrastruktur in Wahrheit für etwas anderes errichtet worden ist. Es ist errichtet worden für ein Einbahnstraßensystem und wir haben auf dieser Einbahnstraße jetzt einen mehr oder weniger geordneten Gegenverkehr. Darum geht es jetzt: Wie gestalten wir die zukünftigen Netze entsprechend der neuen Herausforderungen. Das beginnt bei der Erzeugung mit Photovoltaik, und geht über den Verbrauch mit Elektroautos bis hin zu mehr Wärmepumpen. Viele Konsumenten sind heute auch Produzenten und das muss auch abgebildet werden.“
Auch bei der Abrechnung der Netzkosten soll sich laut E-Control einiges ändern. Bis dato werden diese Erhaltungskosten nach dem jeweiligen Stromverbrauch eines Haushalts berechnet. Wenn nun ein Konsument Photovoltaik betreibt und so seinen Strom-Verbrauch minimiert, sinken auch die Netzkosten erheblich - obwohl er das Stromnetz als Produzent und Konsument nutzt. Bis zum Jahresende will die E-Contol gemeinsam mit der E-Wirtschaft, den Sozialpartnern und anderen Interessierten einen Vorschlag zur zukünftigen Netzkostenberechnung erarbeiten...