Jeder 120. Euro der in Österreich erwirtschaftet wird, und jeder 109. Arbeitsplatz in Österreich kann der Motorradwirtschaft zugerechnet werden. Das ergibt eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica im Auftrag des Dachverbands der österreichischen Zweirad-Industrie und -Importeure, kurz: Arge 2Rad. Der größte Player am heimischen Markt - KTM - hat sich in den letzten Jahren zum größten Motorradhersteller in Europa gemausert. Beeindruckend ist auch die wirtschaftliche Gesamtleistung der Branche, wie die Wirtschaftsforscherin Anna Kleissner berichtet:
„Wir haben in der Zweiradwirtschaft eine direkte Wertschöpfung von 1,34 Milliarden Euro. Dazu kommen noch einmal rund 800 Millionen durch indirekte Effekte und noch einmal 200 durch induzierte Effekte. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf knapp 2,4 Milliarden Euro. Das entspricht 0,83 Prozent des BIP allein durch die Motorradwirtschaft, oder anders formuliert: Jeder 120. Euro der in Österreich erwirtschaftet wird, ist aufs Motorrad zurückzuführen.“
Der Marktführer KTM konnte seit den Krisenjahren 2008 und 2009 jährlich zulegen. 2015 war das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte. 97 Prozent der Erzeugnisse werden exportiert, weltweit entsprach das im Jahr 2014 über 158.000 Motorrädern. KTM-Vertriebsleiter Hubert Trunkenpolz hat dennoch zwei Wünsche an die österreichische Politik:
„Ich glaube, dass die Freigabe der Busspuren für Zweiräder ein ganz wichtiger Ansatz wäre. Es wäre auch wünschenswert, Parkraumbewirtschaftungen im Sinne von Zweiradbesitzern anzugehen. Es geht darum, das Zweirad nicht aus der Stadt hinauszudrängen, weil das aus unserer Sicht der falsche Weg wäre...