Weltweit gibt es immer noch 17.000 Atomwaffen - ihre Kraft ist mittlerweile deutlich größer, als jene der Bomben von Hiroshima und Nagasaki. Die Auswirkungen nur einer dieser Atombomben ist weit fataler, als allgemein angenommen wird, warnt Alexander Kmentt, Leiter der Abteilung II.8 – zuständig für Abrüstungsfragen - im Außenministerium. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion zog der im Vorjahr als Welt-Abrüstungspersönlichkeit ausgezeichnete Kmentt Bilanz, über die so eben in New York zu Ende gegangene Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag. Österreich formulierte hier gemeinsam mit anderen Nationen einen Appell, der auf die atomare Gefahr und die daraus resultierenden humanitären Katastrophen hinweist:
„Wir sind mit 70 Staaten nach New York gegangen. Das war wesentlich mehr als wir gedacht hatten. Wir haben diesen Pledge dann internationalisiert, als 'humanitarian Pledge'. Mittlerweile haben sich 107 Staaten diesem ehemaligen österreichischen Pledge angeschlossen. Sie geben ein klares Bekenntnis zur Notwendigkeit eines Verbots von Atomwaffen ab. Neben drei Konferenzen in Norwegen, Mexiko und Österreich hat es auch Erklärungen gegeben, die die humanitären Konsequenzen von Atomwaffen in den Vordergrund stellen. Der österreichische Außenminister hat in New York zu diesem Thema eine Rede im Namen von 160 Staaten gehalten. So etwas gab es noch nie.“
Schon ein Atomkrieg, in dem nur ein kleiner Bruchteil der vorhandenen modernen Atomwaffen eingesetzt werden, würde schwere Auswirkungen auf das Weltklima haben und die Nahrungsmittelversorgung von ein bis zwei Milliarden Menschen massiv gefährden. Von Erfolg waren die österreichischen Bemühungen in New York jedoch nicht...