Einem international operierenden Ermittlerteam – unter der Führung Österreichs – ist ein großer Schlag gegen die organisierte Cyber-Kriminalität gelungen. Zusammen mit Europol und Eurojust, der Justizbehörde der Europäischen Union, hatte die sogenannte Ermittlergruppe „Mozart“ gegen diverse Personen in ganz Europa ermittelt. Diese hatten mithilfe von Computer-Malware europaweit TAN-Nummern und Bankverbindungen ausgespäht und dann über verschiedene Mittelsmänner Geldbeträge von fremden Konten abgezogen. Seit 2011 wird in Österreich in diesem Fall ermittelt, seit 2013 besteht ein europäisches Joint-Investigation-Team (JIT), in dem sechs verschiedene Staaten kollaborieren, um dem global agierenden kriminellen Netzwerk das Handwerk zu legen. Die teilnehmenden Nationen Österreich, Belgien, Finnland, Niederlande, Norwegen und Großbritannien konnten nun kürzlich den ersten bahnbrechenden Erfolg verbuchen: In der vergangenen Woche konnten am 18. und 19. Juni in der Ukraine mehrere Verdächtigte festgenommen und etliche Beweismittel sichergestellt werden. General Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamts (BK) beschreibt die Erfolge, die im Zuge der jahrelangen Ermittlungen zustande kamen und mit den Razzien in der Ukraine einen vorläufigen Höhepunkt erreichten:
„Wir haben bis jetzt 19 Hausdurchsuchungen durchgeführt, sechs Haftbefehle ausgestellt und vollstreckt. Wir haben die Mittelsmänner, die Geldtransferstellen – die sogenannten „money mules“ – identifiziert und 55 in dieser Tätigkeit angezeigt. Die Ukraine war ein Zentrum dieser Organisation, wo offenbar die meisten Akteure arbeiten, dort haben wir alleine 13 Terrabyte an Informationen sichergestellt. Was für uns enorm wichtig war, das war die Arbeit auf europäischer Ebene...