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„Sozialbetrug ist kein Kavaliersdelikt“: Gewerkschaft und Ministerium gegen Scheinselbstständigkeit

08.07.2015

© StartupStockPhotos / pixabay

Die Gewerkschaft für Privatangestellte - Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) beobachtet einen steigenden Druck für ArbeitnehmerInnen sich für die Selbstständigkeit zu entscheiden. Oft geschieht dies unfreiwillig und aus Mangel an Alternativen, so die GPA bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Aktuell sind bereits 58 Prozent aller Wirtschaftskammermitglieder Ein-Personen-Unternehmen (EPU), hinzu kommen etwa 60.000 Neue Selbstständige. GPA-Chef Wolfgang Katzian vermutet dahinter verschleierte Angestelltenverhältnisse. Obwohl der Großteil der ArbeitnehmerInnen durch Kollektivverträge arbeitsrechtlich abgesichert ist, beobachtet Katzian diese Entwicklungen besorgt:

 

„Wir haben in Österreich eine sehr hohe Tarifbindung, das bestätigt auch die OECD. Über 97 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unterliegen einem Kollektivvertrag. Diese haben einen guten rechtlichen Rahmen dafür, dass Mindeststandards und rechtliche Sicherheit bei Arbeitsverhältnissen gewährleistet sind. Im internationalen Vergleich sieht das ganz anders aus. In Deutschland gibt es mittlerweile unter 50 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die ein Kollektivvertrag gilt. Wir können hier ganz stolz sein, dass es diese hohe Tarifbindung in Österreich gibt. Trotzdem nimmt die Zahl derer, die von Arbeit nicht leben können, die sogenannten „working poor“ zu. Die Armutskonferenz schätzt, dass es sich um eine Größenordnung von einer halben Million Menschen handelt. Und daher ist es eine Verpflichtung für die Gewerkschaft genauer hinzuschauen, wieso das so ist und was die Ursachen dafür sind...

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