Nicht nur die Hitze, sondern auch die Konjunktur drückt auf die heimischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe: Nach dem schwachen Jahresbeginn 2015 brachte auch das zweite Quartal keine Erholung. Für das laufende dritte Quartal befürchten die UnternehmerInnen ebenfalls weitere Rückgänge. Dr. Walter Bornett, Geschäftsführer der KMU-Forschung Austria, fasst die Ergebnisse zusammen:
„Im ersten Quartal des Jahres lagen die Auftragseingänge bzw. Umsätze um 3,5 Prozent unter dem Vorjahr, also unter dem Wert des ersten Quartals 2014. Im zweiten Quartal hat sich zwar das Stimmungsbarometer etwas verbessert gegenüber dem Jahresanfang, wir liegen aber nach wie vor sehr deutlich im negativen Bereich und verglichen - um nämlich Saisonschwankungen hier auszugleichen, mit dem zweiten Quartal des Vorjahres - ist der Anteil der Betriebe mit einer guten Geschäftslage von 21 Prozent auf jetzt nur noch 16 Prozent zurückgegangen.“
Mit überdurchschnittlichen Rückgängen von 19,6% waren die Sanitärheizungs- und Lüftungstechniker konfrontiert. Zu den ebenfalls großen Verlierern gehören mit -17% die Kunststoffarbeiter und mit -13% das Bauhilfsgewerbe. Der von Bornett als „zähe Situation“ beschriebene Zustand zieht sich quer durch die Branchenlandschaft und beschert den Betrieben bereits im sechsten Quartal in Folge eine schwache Nachfrage, die sich nicht nur auf die Konjunkturlokomotiven im investitionsgüternahen Bereich auswirkt, sondern mit etwas Zeitverzögerung jetzt auch den konsumnahen Bereich erreicht. Darunter fallen beispielsweise alle Lebensmittelgewerbe wie Bäcker, Fleischer, Konditoren, aber auch Dienstleistungsgewerbe, wie das Bekleidungsgewerbe oder die Friseure...