48 Prozent aller erwerbstätigen Frauen in Österreich arbeiten nur in Teilzeit. Das stellte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) fest. Die OECD stellt heuer den Jahresbericht 2015 über den Stand und die Entwicklung der österreichischen Wirtschaft vor. Gleichzeitig spricht sie auch Empfehlungen für das weitere Vorgehen des Staates aus. Ein Kernthema des diesjährigen Berichts war das Thema ‚gender equality‘, also Geschlechtergerechtigkeit. Auf Initiative Österreichs nahm die OECD diesen Bereich besonders unter die Lupe. Eigentlich steht das Land dort recht gut da, jedoch gibt es auch hier Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten. Vor allem das alte Rollenbild des arbeitenden Mannes und der kinderhütenden Frau herrscht oftmals noch vor und hemmt den Arbeitsmarkt, sagt Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek:
„Wir haben eine hohe Frauenerwerbsquote in Österreich. Das wurde auch von der OECD konstatiert. Das ist gut, sie ist damit über dem EU Durchschnitt, aber die Anzahl der Frauen, die Teilzeit arbeiten beträgt mittlerweile 48 Prozent. Das sind keine Teilzeitjobs mit 30 oder 32 Stunden, sondern eher um die 20 Stunden herum und eher in Branchen, die sehr schlecht bezahlt werden. Da ist es schwierig, da Frauen oft aus der Kinderbetreuung direkt in die Pflege der älteren Angehörigen hineinschlittern und nicht mehr aus dieser Teilzeittätigkeit hinaus kommen. Natürlich ist es auch nicht egal, wo jemand lebt. Es gibt ein Stadt-Land Gefälle und es gibt ein West-Ost Gefälle, auch was die Angebote und die Situation der Kinderbetreuung anbelangt.“
Laut dem OECD Bericht müsste man in verschiedenen Bereichen ansetzen, um diese Ungleichgewichte zu beheben und die Gleichstellung von Mann und Frau in Österreich voranzutreiben...