Der berufliche Aufstieg wird immer schwieriger. Seit dem Jahr 2010 hat sich laut Österreichischem Führungskräfte Monitor die Anzahl der Beschäftigten in Führungspositionen um circa 100.000 Personen verringert. Vor allem Frauen, sowie Migranten und Migrantinnen haben nach wie vor nur geringe Aufstiegschancen. Der Führungskräfte Monitor wird jährlich vom Institute for Social Research and Consulting (SORA) im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich angefertigt. Die besten Aufstiegschancen seien nach wie vor hauptsächlich den Männern vorbehalten, sagt Mag. Daniel Schönherr, Sozialforscher von SORA:
„Die Chancen auf Karriere und auf Führungspositionen sind in Österreich sehr ungleich verteilt, das sieht man auch an der Struktur der Führungskräfte. Zwei Drittel sind Männer, durchschnittlich mehr als neun von zehn haben keinen Migrationshintergrund, durchschnittlich mehr als neun von zehn arbeiten Vollzeit, die Hälfte hat mindestens Matura und fast die Hälfte ist über 45 Jahre alt. Man kann das auch verbildlichen: Männer, ohne Migrationshintergrund und in Vollzeitbeschäftigung, die nehmen fast 60 Prozent aller Führungspositionen in Österreich ein. Der umgekehrte Fall: Frauen, mit Migrationshintergrund und in Teilzeitbeschäftigung, die machen nur ein Prozent aller Führungskräfte aus. Diese Struktur ist seit etwa 2010 praktisch unverändert, es ändert sich also sehr wenig auf den heimischen Führungsebenen.“
Besonders wenige Führungskräfte in Relation zu sonstigen Beschäftigten gibt es in der Tourismusbranche und dem Unterrichtswesen. Auch hier dominiert die Gläserne Decke, obwohl Frauen die Männer in der höheren Berufsausbildung längst überholt haben. In Berufsgruppen wie beispielsweise dem Handel, der traditionell eher von Frauen besetzt wird, sitzen in den höheren Führungsebenen dennoch meistens Männer...