Die Ernte 2015 wird in Österreich unter den Rekordergebnissen der Vorjahresernte zurückbleiben, die Agramarkt-Austria zeigt sich dennoch zufrieden. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit waren größere Ernteausfälle befürchtet worden. Die mangelnden Niederschläge, speziell in den vergangenen Wochen, führten dazu, dass bereits zu diesem frühen Zeitpunkt 90 Prozent der Getreideernte eingebracht sind. Deshalb sind auch die Prognosedaten bereits sehr aussagekräftig. Sorgen bereiten der AMA allerdings die sogenannten Spätkulturen. Besonders beim Mais sind empfindliche Ernterückgänge zu befürchten. Günter Griesmayr, Vorstandsvorsitzender der AMA:
„Die prognostizierte Produktion von 3,3 Millionen Tonnen Getreide, ohne Mais, entspricht ungefähr dem Vorjahresniveau. Sie kommt nicht ganz an die Rekordernte des letzten Jahres heran. Mengenmäßig war es eine gute Ernte, auch die Qualität ist ganz gut. Lediglich beim Weizen werden die Spitzenqualitäten heuer weniger erreicht werden. Der Wermutstropfen sind die späteren Kulturen, besonders der Mais. Da gehen wir von einem Produktionsrückgang von 20 Prozent aus. Hier ist der Regen der letzten Tage in einigen Gebieten bereits zu spät gekommen.“
Ein ähnlicher Trend ist auch für die weltweite Ernte dieses Jahres zu beobachten. Der Agrarexperte Christian Gessl von der AMA geht sowohl beim Weizen, als auch beim Mais von leichten Rückgängen aus. Auch auf EU-Ebene fällt die Getreideernte heuer etwas geringer aus, Grund zur Sorge sieht Gessl dennoch nicht:
„Die 27 Millionen Tonnen geringere Getreideernte, wie in der EU derzeit seitens der Kommission geschätzt wird, bedeutet für die europäische Versorgungsbilanz, dass jedenfalls weniger Getreide zur Verfügung steht...