Unter dem Titel „Die schweigende Mehrheit sagt JA“ hielten KünstlerInnen und AktivistInnen seit mehr als einer Woche eine Mahnwache vor der Wiener Staatsoper ab. Mit Lesungen, Konzerten, Diskussionen und Performances soll auf die derzeitige Flüchtlingspolitik, insbesondere auf die Situation in der Erstaufnahmestelle Traiskirchen aufmerksam gemacht. Mit einem Rund-um-die-Uhr-Programm wurde das Thema 24 Stunden lang am Tag auch in Wien sichtbar gemacht. Zentrale Forderung der InitiatorInnen: Die sofortige Unterbringung der über 2.000 Flüchtlinge, die derzeit keinen Schlafplatz haben, so die Regisseurin und Initiatorin der Aktion Tina Leisch:
„Das Wichtigste ist, dass die Menschen, die in Traiskirchen im Freien auf dem Boden liegen, sofort untergebracht werden. Es gibt in Österreich einen Katastrophenschutz. Das Innenministerium hat leerstehende Kasernen, es gibt Klöster, es ist Sommer und es gibt leerstehende Schulen. Wenn es einen politischen Willen gäbe, sind die Leute in drei Tagen oder spätestens einer Woche unter einem Dach und haben zumindest ein Feldbett oder eine Luftmatratze. Die Tatsache, dass das nicht passiert hat damit zu tun, dass die Politik ein schmutziges Spiel spielt.“
Bei der Eröffnung waren laut VeranstalterInnen einige hundert Leute vor Ort. Auch danach fanden sich je nach Wetter, Uhrzeit und Programm bis zu 50 Leute vor der Staatsoper ein. Genau diese solidarischen Menschen sichtbar zu machen, sei ein weiteres Ziel der Initiative. So soll der Titel der Aktion darauf aufmerksam machen, dass es derzeit viel Solidarität und Hilfsbereitschaft in der österreichischen Bevölkerung gibt, so Leisch:
„Die extreme Rechte betreibt eine populistische rassistische Hetze und die Regierung glaubt, dass sie mit ihren Gesetzen und ihrer Asylpolitik die Rechten noch rechts überholen muss...