Der Schulbeginn steht kurz vor der Tür. Für viele Kinder ist der Weg zur Schule jedoch mit einem Sicherheitsrisiko verbunden. Jahr für Jahr verunglückt auf Österreichs Straßen durchschnittlich eine Gesamtmenge von Schülern, die 22 vollbesetzten Schulklassen entspricht. Das ergaben Untersuchungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV). Kinderunfälle kommen vor allem deswegen zu Stande, weil die Erwachsenen den Kindern mehr Verkehrskompetenz zutrauen, als diese aufbringen können, sagt Dr. Othmar Thann, Direktor des KFV:
„Wir wissen, dass durchschnittlich auf Österreichs Straßen rund 4.400 Kinder im Alter zwischen 6 und 15 Jahren jährlich verunglücken. Konkret waren es 2014 insgesamt 4339. 517 davon immerhin auf dem Schulweg. Das heißt, dass mehr als 22 Schulklassen jährlich auf dem Schulweg verunglücken. Was sind die Ursachen dafür? Eine wichtige Ursache ist: Wir als erwachsene Autofahrer und Autofahrerinnen glauben, dass Kinder kleine Erwachsene sind und dass wir sie viel zu kompetent einschätzen. Aber sie können es nicht. Das heißt für uns: Kinder sind keine kleinen Partner, sondern Kinder sind uns anbefohlen, sodass wir uns um sie kümmern müssen und nicht davon ausgehen, dass sie es im Straßenverkehr ohnehin schon richtig machen werden.“
Dem Kuratorium zufolge ist eine 30 km/h Tempobegrenzung vor Schulen deswegen außerordentlich wichtig, denn mit jedem zusätzlichen km/h verlängert sich der Bremsweg und die Aufprallgeschwindigkeit bei Unfällen steigt. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h endet eine Kollision zwischen Auto und Fußgängern für letztere zu 70 Prozent mit dem Tod. Trotz dieser Wichtigkeit ignorieren viele Autofahrer und Autofahrerinnen in Österreich diese lebensrettenden Tempolimits, die Fußgänger und vor allem Kinder schützen sollen, sagt Dr...