Mancher Autolenker wird sich beim Grenzübergang von Ungarn nach Österreich heute gefühlt haben, als gäbe es den Schengen-Raum in Europa nicht mehr. Kilometerlang standen die Fahrzeuge, denn Innenministerin Johanna Mikl-Leitner erließ massive Fahrzeugkontrollen im Bereich von Österreichs Grenzen. Damit reagiert sie auf den nicht abreißenden Flüchtlingsstrom und den Fund von 71 toten Flüchtlingen in einem LKW vergangene Woche. So werden nun alle größeren Fahrzeuge im Zuge der Aktion an den östlichen Grenzübergängen kontrolliert, in denen möglicherweise Flüchtlinge von Schleppern versteckt sein könnten. Unmittelbar nach Beginn der Kontrollen kam es bereits zu ersten Ergebnissen, sagt die Innenministerin:
„Seit gestern haben wir die Schlagzahl im Kampf gegen die Schlepperei weiter erhöht, indem wir intensive Kontrollen vornehmen, entlang der Grenze und im grenznahen Raum. Das heißt, es handelt sich hier nicht um Grenzkontrollen im eigentlichen Sinn, sondern vor allem um intensive Fahndungsmaßnahmen im grenznahen Bereich. Im Burgenlang konnte kurz nach Beginn dieser Schwerpunktsetzung ein Van mit französischem Kennzeichen gestoppt werden. Darin befanden sich zehn Flüchtlinge. Die Flüchtlinge wurden sofort versorgt und befinden sich in Sicherheit.“
Ein bereits beschlossener nationaler 5-Punkte Plan soll österreichweit die Bekämpfung der Schlepper-Mafia unterstützen. Dabei sollen alle verantwortlichen Ebenen verstärkt und gegebenenfalls geschult werden, sagt Johanna Mikl-Leitner:
„Was enthält dieser nationale 5-Punkte Plan? Zum Ersten kontrollieren wir intensiv in den internationalen Zügen. Zum Zweiten haben wir in den letzten Monaten und Wochen die Kontrollen im grenznahen Raum immer wieder verstärkt...