Mehr als die Hälfte der Kinder von acht bis zehn Jahren erhalten keine Nachmittagsbetreuung außerhalb ihres zu Hauses. Das ist das Ergebnis einer Studie, die heute von Familienministerin Sophie Karmasin im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert wurde. Der Großteil der Kinderbetreuung außer Haus wird mit 39 Prozent von Verwandten bestritten, ganz vorne liegen die Großeltern. Das Besondere an der vorliegenden Studie: Erstmals wurden nicht nur Eltern oder Betreuungspersonal befragt, sondern auch die Kinder selbst. Sophie Karmasin:
„Wir wollten sehen, wie die Nachmittagsbetreuung in der Schule funktioniert und das nicht nur aus Sicht der Eltern, das ist ja nicht so unbekannt, sondern vor allem auch einmal aus der Sicht der Kinder. Das gegenüber zu stellen liefert sehr interessante Ergebnisse. Die Eltern fordern mehr Angebote im Bereich der schulischen Nachmittagsbetreuung. Sei es jetzt Hort, verschränkte Ganztagsschule, seien es Tageseltern - ein umfassendes, reiches Angebot wird gewünscht. Die Kinder sind interessanterweise in einigen Punkten kritischer als ihre Eltern. An das Mittagessen haben die Kinder mehr Erwartungen als die Eltern. Bei den Hausübungen berichten nur 60 Prozent der Kinder, dass ihre Aufgaben in der Betreuung wirklich komplett erledigt werden. 40 Prozent tun das nicht, das wartet dann zu Hause auf die Eltern.“
Während die Hausaufgaben im Anspruch der Eltern an die Nachmittagsbetreuung hinter dem Mittagessen an der zweiten Stelle liegen, sind weniger als die Hälfte mit der Erledigung der Hausübungen auch zufrieden. Beim Mittagessen in der Nachmittagsbetreuung zeigen sich die Eltern weit zufriedener als ihre Kinder. Studienautorin Christine Geserick vom Institut für Familienforschung:
„93 Prozent der Kinder erhalten ein Essen in ihrer Betreuung...