In Österreich fehlt es den Kliniken an Fachärztenachwuchs. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich, den Beruf als Ärztin oder Arzt aufzunehmen. Die Gründe dafür sind vielfältig, unter anderem sind das eine langwierige und schwierige Ausbildung, sowie folgende lange Arbeitszeiten, darunter viele Nachtdienste. Ein weiterer Kritikpunkt der bereits etablierten Ärztinnen und Ärzte ist die gesetzliche Arbeitszeitregelung. So werden gleichzeitig Berufsanwärter abgeschreckt und das Niveau der ärztlichen Leistungen gesenkt, sagt Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Franz von der HNO-Abteilung, Krankenanstalt Rudolfstiftung Wien:
„Ein Problem ist es, dass aufgrund des neuen Arbeitszeitgesetzes die Wochenarbeitszeit begrenzt ist. Das heißt, man hat stets einen chronischen Mangel an Personal, an guten Fachkräften, die aufgrund von Ruhezeiten nicht jeden Tag da sind. Man hat also eine Schwierigkeit mit der Planung von Operationszeiten, da nicht jeder Chirurg jeden Eingriff durchführen kann. Aufgrund des neuen Arbeitszeitgesetztes wird die Planbarkeit von Operationszeiten also hier zur Schwierigkeit. Die Kapazitäten werden dementsprechend reduziert und die Wartezeiten für die Patienten werden länger. Man bräuchte eigentlich mehrere Fachärzte in den Abteilungen, um die Leistung auf gleichem Niveau aufrechterhalten zu können.“
Gerade im internationalen Vergleich werden die österreichischen und die europäischen Ärzte generell längerfristig abfallen. Eine höhere Arbeitszeit ist maßgeblich für die korrekte Ausbildung eines vollständig geschulten Arztes, sagt Univ.-Prof. Dr. Dietmar Thurnher, Vorstand der Univ. Klinik für HNO-Heilkunde, Leiter der Klinischen Abteilung für allgemeine HNO, Med...