Am 1. Oktober beginnt offiziell die Arbeit des von der Bundesregierung neu eingesetzten Flüchtlingskoordinator Christian Konrad. Heute nahm der ehemalige Generalsekretär der Raiffeisenbank erstmals im Rahmen einer Pressekonferenz Stellung zur aktuellen Flüchtlingsthematik und zu seinen zukünftigen Aufgaben. Vorrang habe zu Beginn die Schaffung von Notquartieren, um die aktuelle Lage zu bewältigen. Dafür braucht es sowohl voraus planendes Denken, als auch rasches Handeln, so Konrad:
„Die Ungarn haben dicht gemacht. Die Flüchtlinge werden alle nach Österreich gebracht. Wenn auf der anderen Seite Deutschland den Zugang erschwert und dicht macht, sind wir in der Pufferzone. In den letzten 24 Stunden waren es 20.000 Flüchtlinge, die überraschend gekommen sind. Überraschend unter Anführungszeichen, weil wir nicht wissen wie viele tatsächlich kommen. Wir wissen auch nicht wie viele noch in Ungarn sind und in den laufenden Stunden kommen. Das ist die Herausforderung, daher ist Planung auf der einen Seite wichtig, aber situatives Reagieren unverzichtbar. Heute Nacht gab es eine Reihe von Gelegenheiten zu zeigen, dass wir situativ reagieren – und zwar alle damit Befassten. Dass diese 20.000 Menschen ohne großen Wirbel untergebracht werden konnten, ist schon eine Meisterleistung.“
Konrad zeigt sich zudem zuversichtlich, dass die 85.000 Flüchtlinge, die für dieses Jahr insgesamt erwartet werden, längerfristig untergebracht werden können. Erste Gespräche mit der Bundesregierung, den Landeshauptleuten, Bürgermeistern, aber auch mit NGO's und Wirtschafts-VertreterInnen verliefen positiv und stimmen Konrad hoffnungsvoll:
„Dieses Land, seine Verwaltung und vor allem auch die NGO's im Einvernehmen mit der Zivilgesellschaft haben gezeigt, dass wir so einen Andrang stemmen können...