Österreich ist zu fast 100 Prozent atomstromfrei. Zu diesem Ergebnis kommt die Energiemarkt-Regulierungsbehörde E-Control in ihrem aktuellen Stromkennzeichnungsbericht. Es sei ein ‚guter Tag’, so E-Control Vorstand Martin Graf, der heute auch erstmals berichten kann, dass der Strom in Österreich zu annähernd 100 Prozent gekennzeichnet ist. Die 2007 initiierte Stromkennzeichnung ist damit erfolgreich umgesetzt, zeigt sich Energiemarktregulator Graf stolz:
„Österreich ist praktisch atomstromfrei und völlig stromgekennzeichnet. 99,7 Prozent des österreichischen Stroms wurden mit Zertifikaten hinterlegt. Der Graustromanteil beträgt nur mehr 0,27 Prozent. Im Jahr 2013 waren es noch 6,8 Prozent gewesen- wir haben also einen deutlichen Rückgang. Die Stromkennzeichnung funktioniert. Der rechnerische Anteil des Atomstroms ist auf einen Minimalstwert zurückgegangen, nämlich auf 0,1 Prozent. In den letzten Jahren waren es noch um die 2,5 Prozent gewesen. Man kann also sagen: Österreich hat dem Strom nun endgültig ein Mascherl gegeben und ist rechnerisch nahezu atomstromfrei.“
Als 2007 die Strommkennzeichnung vom Nationalrat beschlossen wurde, lag der Anteil von Graustrom, also des ungekennzeichneten Stroms, noch bei etwa 20 Prozent. Knapp 70 Prozent der verwendeten Stromzertifikate stammen aus heimischer Produktion, 30 Prozent werden zugekauft, berichtet Graf. Die Zertifikat-Importe und -Exporte halten sich in Österreich die Waage. Zugekauft werden meist Wasserkraft-Zertifikate aus skanidnavischen Ländern, die weit mehr exportieren, als sie importieren. Generell nimmt der Handel mit Zertifikaten zu, erklärt Graf. Gute Nachrichten gibt es auch, was den Ökostromanteil in Österreichs Netzen betrifft:
„Der nachgewiesene Anteil von Ökostrom erreicht mit 90 Prozent einen Rekordwert...