600.000 Menschen leiden in Österreich an Diabetes. Die überwiegende Mehrheit davon sind mit 570.000 sogenannte Typ II-, oder Altersdiabetiker. Besonders alarmierend: Seit 1998 hat sich die Zahl der Typ II Diabetiker in Mitteleuropa um 40 Prozent erhöht. Für diese Diabetiker können Unterzuckerungen, sogenannte Hypoglykämien, zum Beispiel im Straßenverkehr zu gefährlichen Situationen führen. Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit:
„Wir haben eine sehr hohe Führerschein-Durchdringungsrate - weit mehr als zwei Drittel. Bei sieben bis acht Prozent an Diabetes-Erkrankten in der Bevölkerung dürfen wir also daraus schließen, dass unter den Führerscheinbesitzern auch viele Erkrankte sind. Nicht alle davon haben ein Problem mit Hypoglykämie, aber ein Großteil schon.“
Für die Betroffenen kann das während einer Autofahrt zu Verwirrtheit, Verhaltensauffälligkeiten, Sprech- und Sehstörungen oder Schwäche führen. Neben der Gefahr im Straßenverkehr können Betroffene auch an Unterzuckerung oder Hypoglykämie sterben, wenn diese nicht rechtzeitig behandelt wird. Da vor allem bei körperlicher Arbeit auch am Arbeitsplatz ein erhöhtes Risiko herrscht, empfehlen Experten unbedingt auch den Betriebsarzt und den Vorgesetzten ins Vertrauen zu ziehen. Schon temporäre Vorsichtsmaßnahmen können das Risiko eines Unfalls deutlich reduzieren. Entgegen verbreiteter Befürchtungen sind dadurch keine Nachteile im Betrieb zu erwarten, versichert Bernhard Schwarz von der Med-Uni Wien. Eine Tabuisierung des Themas am Arbeitsplatz, könne hingegen gefährliche Folgen haben. Das liegt auch daran, dass Patienten Unterzuckerung selbst nicht, oder nicht rechtzeitig bemerken...