Elf bis zwölf Kilogramm Bananen isst jeder Österreicher im Durchschnitt pro Jahr, 80 Prozent davon sind konventionell hergestellt. Bäuerinnen und Bauern, Plantagenarbeiterinnen und Arbeiter in den Herkunftsländern verdienen bei einem Kilopreis von derzeit unter einem Euro in den heimischen Supermärkten viel zu wenig um ihre Familien zu ernähren, erklärt Konrad Rehling von der NGO Südwind. Die Kampagne „Make Fruit Fair!“ zielt darauf ab, den großen Handelskonzernen Regeln aufzuerlegen, die die Ausbeutung der ProduzentInnen verhindern. Konrad Rehling:
„Man kann die reine Entscheidungsmacht nicht nur auf die Konsumenten abwälzen, indem man sagt: Wenn du billig einkaufen möchtest, dann liefere ich Dir billige Bananen. Nur wenn du fair kaufen möchtest, dann hab ich auch ein paar Bananen für Dich, um dein Gewissen zu beruhigen. Das ist viel zu wenig. Aus unserer Sicht müssen auch gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden. Deswegen wenden wir uns ganz stark an politische Entscheidungsträger. Unsere Kampagne läuft auf europäischer Ebene. Heute finden ähnlich wie hier auch in 15-20 europäischen Ländern Veranstaltungen zum Thema Bananen statt.“
Die Banane ist die weltweit beliebteste Frucht. Die EU führt jedes Jahr 5 Millionen Tonnen ein, 100.000 Tonnen werden in Österreich jährlich konsumiert. Neben den großen Konzernen wie Dole, Chiquita und Del Monte bewegen sich auch immer mehr Handelsketten wie Hofer, Lidl und REWE auf den Ursrungsmärkten wie Südamerika. Der größte Teil der hier erhältlichen Bananen stammt aus Ecuador. Dort verursacht der konventionelle Anbau neben wirtschaftlichen Probleme auch gesundheitliche, erklärt der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter:
„Man kann definitiv davon ausgehen, dass wenn in diesen Länder konservativ angebaut wird, die Arbeiter tatsächlich stark Pestiziden ausgesetzt sind...