Das weltweit meistverwendete Unkrautvertilgungsmittel Glyphosat, steht laut einer Studie der Universität für Bodenkultur im Verdacht Regenwürmer schwer zu schädigen. Die Landwirtschaft ist davon abhängig, dass Regenwürmer die Böden aufbereiten. Darüber hinaus schützen sie vor Überschwemmungen und Murenabgängen, berichtet der Bio-Bauer und Regenwurmexperte Alfred Grand im Rahmen einer Pressekonferenz von GLOBAL 2000. Im April wurde zudem von der Weltgesundheitsorganisation festgestellt, dass Glyphosat für Menschen "wahrscheinlich krebserregend" ist. Die Umweltschutzorganisation kritisiert das derzeit laufende EU-Zulassungsverfahren für Glyphosat scharf. Umweltchemiker Helmut Burtscher:
„Die Methoden, mit denen die Sicherheit von Glyphosat für Regenwürmer untersucht wird, sind völlig inadäquat. Es wird überhaupt nicht mit dem Regenwurm gearbeitet, sondern mit einem Kompostwurm. Es wird nicht in Erde gearbeitet, sondern in einem künstlichen Substrat. Es kommen keine Pflanzen vor, die mit Glyphosat totgespritzt werden. Insofern ist das gesamte Versuchsdesign nicht geeignet, um das nachzubilden, was tagtäglich auf tausenden von Hektar weltweit passiert - dass nämlich Glyphosat ausgebracht wird und Pflanzen tötet, die dann die Hauptmahlzeit für Regenwürmer darstellen, die nach oben kommen und damit große Mengen dieses Wirkstoffes aufnehmen.“
Burtscher zeigt sich geschockt, dass es zu dem weltweit meist eingesetzten Pestizid in den letzten 40 Jahren keine einzige Studie gibt, die sich mit der Wirkung auf Regenwürmer unter realen Bedingungen beschäftigt. Die aktuelle Studie der BOKU habe unter realistischen Bedingungen gezeigt, dass Glyphosat dramatische Auswirkungen hat...