Der Volkswagen Abgas-Skandal hat das Vertrauen der Kunden in den deutschen Autohersteller enorm erschüttert. Zum einen wurden Messergebnisse bei Abgasuntersuchungen von bestimmten Dieselfahrzeugen manipuliert und zum anderen gab der Konzern erst kürzlich zu, dass auch bei Benzinmodellen Diskrepanzen zwischen den erlaubten Emissionen und den tatsächlichen Messwerten aufgetreten sind. Eine neue Studie der Arbeiterkammer Wien beweist aber, dass dieses Problem nicht nur VW betrifft. Vielmehr sind alle Automarken betroffen. Im Zeitraum von 2000 bis 2013 nahmen die Abweichungen bei den zulassungsstärksten Fahrzeugmodellen von sieben Prozent auf 27 Prozent zu. Auch beim Benzinverbrauch ergeben sich widersprüchliche Zahlen. Gabriele Zgubic-Engleder, Abteilung für KonsumentInnenpolitik der AK Wien
„Herstellerangaben und tatsächlicher Verbrauch klaffen immer weiter auseinander. Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet dies, dass sie sich auf Herstellerangaben, auf Werbeprospekte nicht mehr verlassen können und dementsprechend auch mit Mehrkosten konfrontiert sind. Neben der Konsumententäuschung ist das auch ein großes Umweltproblem, denn die CO2 Emissionen sind hauptsächlich durch den Autoverkehr verursacht. Der Verkehr gehört auch mit 28 Prozent zu den wesentlichen Verursachern der Treibhausgasemissionen in Österreich. Auch Stickoxide sind aus Umweltgründen problematisch, aber auch für die Gesundheit eine reelle Gefahr. Die Studie zeigt, dass der Abstand zwischen offiziellen Verbrauchsangaben der Fahrzeuge und dem realen Verbrauch deutlich zugenommen hat. So lag die Differenz im Jahr 2000 noch bei 7 Prozent, im Jahr 2013 liegt sie bereits bei 27 Prozent. Da fragt man sich schon, wie kann es zu so großen Abweichungen kommen? Welche Standards gelten für Prüfverfahren und inwiefern entsprechen diese Verfahren überhaupt der Realität?“
Der offizielle Test, der NEFZ (Neuer Europäischer Fahr Zyklus), spiegelt nicht das tatsächliche Fahrverhalten wieder...