Zwischen 90 und 97 Prozent aller Essgestörten in Österreich sind Mädchen. Insgesamt leiden rund 7.500 junge Österreicherinnen und Österreicher unter 20 Jahren an einer Essstörung. Sie geht meist mit ernsthaften und langfristigen Gesundheitsschäden einher. Die Gründe für solche Störungen können unter anderem mangelndes Selbstwertgefühl oder eine traumatische Familien- oder Konfliktsituation sein. Viele junge Mädchen definieren ihren Selbstwert über das eigene Aussehen und Gewicht. Das Bundesministerium für Familien und Jugend (BMFJ) hat zu diesem Thema alarmierende Zahlen zusammengetragen. Familienministerin Dr. Sophie Karmasin:
„In absoluten Zahlen sind es 7500 junge Österreicherinnen und Österreicher, in den meisten Fällen sind es Mädchen unter 20 Jahren, die von Essstörungen betroffen sind. Das sind ja nur die, welche krankhaft mit dem Thema Essstörung in Berührung kommen. Denn nur ein gutes Drittel der jungen Mädchen zwischen zwölf und vierzehn Jahren sind mit ihrem Gewicht zufrieden. Das heißt der Rest hält sich subjektiv für zu dick – es geht da oftmals in die Richtung Übergewicht. Zum Glück sind es nur 7500 Mädchen, die dann tatsächlich in eine krankhafte Essstörung verfallen, aber auch der Rest hadert sozusagen jeden Tag mit seinem Gewicht, diskutiert das mit den Freundinnen, tauscht sich in den Social Media aus und daraus entsteht dann auch das eine oder andere Mal eine krankhafte Veränderung.“
Im Zeitalter von Sozialen Medien wird die Gefahr nämlich potenziert: Jugendliche spornen sich via Social Media zu gestörtem Essverhalten an, glorifizieren die Krankheit und landen so oftmals in einer Abwärtsspirale. Online-Bewegungen, wie Pro-Ana oder Pro-Mia, propagieren Magersucht als Schönheitsideal und sorgen dafür, dass sich junge Menschen gegenseitig zu negativen „Diätleistungen“ motivieren und Bilder ihrer ausgemergelten Körper im Internet teilen...