Die Industrie, ein zentrales Berufsfeld für das wirtschaftliche Wachstum in Österreich, erfährt derzeit einen tiefgehenden Wandel. Der Grund: die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsprozessen. Die Auswirkungen bekommen in erster Linie die betroffenen ArbeiterInnen zu spüren, dementsprechend sinkt die Jobzufriedenheit, wie der aktuelle Arbeitsklima-Index zeigt. In den Jahren 2010 bis 2015 lag die durchschnittliche Zufriedenheit der FabrikarbeiterInnen acht Punkte unter jener anderer Berufsgruppen. Pessimistisch geben sich die ArbeiterInnen vor allem in Bezug auf ihre Arbeitsrechte, weiß Sozialforscher Daniel Schönherr von SORA:
„Nur 58 Prozent der Fabrikarbeiter sind mit ihren Rechten zufrieden, in den restlichen Berufsgruppen liegt die Zufriedenheit über 70 Prozent. Wenn man sich die Arbeitsbelastungen anschaut, fühlt sich ein Viertel der Fabrikarbeiter durch schlechte Gesundheitsbedingungen am Arbeitsplatz belastet und ein Fünftel durch Unfall- und Verletzungsgefahr. Was als Folge wenig überraschend ist, nur jeder dritte Fabrikarbeiter glaubt, die derzeitige Arbeit bis zum gesetzlich geregelten Pensionsantrittsalter vollständig ausüben zu können. Was da auch hinein spielt, ist die Frage der Arbeitsplatzsicherheit: Nur 14 Prozent, knapp jeder zehnte, ist sich des eigenen Arbeitsplatzes sehr oder uneingeschränkt sicher. Das ist um die Hälfte weniger als in anderen Berufsgruppen. Der Pessimismus zeigt sich auch, wenn man sich die Chancen am Arbeitsmarkt anschaut: Nur ein Drittel der Fabrikarbeiter glaubt – angenommen sie würden ihre jetzige Stelle verlieren – dass sie leicht wieder eine neue Stelle finden könnten...