Seit Februar hat eine Schlepperorganisation rund 1800 Flüchtlinge von Serbien über Ungarn nach Wien gebracht. Jetzt haben Polizisten der Landespolizeidirektion Niederösterreich 17 mutmaßliche Mitglieder dieser Bande ausgeforscht, von denen elf bereits verhaftet werden konnten. Darunter unter anderem auch die Mutter eines mutmaßlichen Täters, die ebenfalls geholfen hat, Menschen zu schleppen. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner:
„Es ist gelungen elf Mitglieder einer internationalen Schlepperorganisation dingfest zu machen. Es ist auch gelungen, den Kopf der Bande dingfest zu machen. Die Schlepperbande hat in etwa 1800 Menschen geschleppt und es ist auch gelungen, einen Teil des Schlepperlohns sicher zu stellen: In etwa 50.000 Euro konnten sichergestellt werden, ein Geld, das von den Flüchtlingen letztendlich verlangt worden ist.“
Laut dem niederösterreichischen Polizeidirektor, Franz Prucher, nehmen kriminelle Organisationen mittlerweile mehr Geld durch das Schleppen von Menschen ein, als durch illegalen Drogenhandel. Im Falle der nun ausgeforschten Gruppe hat man pro Flüchtling zwischen 250 und 350 Euro verlangt.
„Wenn Sie überlegen, dass etwa 1800 Personen seit Februar in das Bundesgebiet eingeschleppt worden sind, dann versteht man auch, was die Schlepper hier verdient haben. Denn man hat ungefähr pro Person und Schleppung 250 - 350 Euro bezahlt: Wir gehen von einem Schlepperlohn in Gesamtsumme von etwa 550.000 Euro aus. Wie organisiert das war sieht man erst, wenn man sich die Details anschaut, denn das Schlepperfahrzeug ist erst dann tätig geworden, wenn ein Fahrzeug vorausgefahren ist. Man hat also ganz genau geschaut: Ist die Polizei unterwegs, und erst dann ist man mit dem Fahrzeug und den Opfern los gefahren...