Die Tierschutzorganisation ‚Verein gegen Tierfabriken‘ (VGT) hat anonym große Mengen an Videomaterial zugespielt bekommen, das Tierquälereien in Österreichischen Schlachthöfen dokumentiert. Ausgewählte Teile der Videos wurden heute im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert. Viele der Bilder sind erschütternd. Elisabeth Sablik vom VGT über den Gesamtumfang des Materials:
„Das Datenvolumen ist riesig. Wir haben circa sechs Terabyte Daten, oder 3000 Stunden Videomaterial. 15 Leute waren bei uns stundenlang mit der Sichtung beschäftigt. Das Material wurde zwischen Jänner und Oktober 2015 aufgenommen. Die dokumentierten Schlachthöfe schlachten 3,8 Millionen Schweine im Jahr. Das sind circa 70 Prozent aller Schweineschlachtungen in Österreich. Bei den Rindern haben die dokumentierten Betriebe eine Jahresschlachtkapazität von 200.000. Das sind etwa 32 Prozent der Rinder, die in Österreich pro Jahr geschlachtet werden.“
Einige der Schlachthöfe aus denen die Videos stammen sind auch Bio-zertifiziert. Das heißt, dass man davon ausgehen kann, dass es auch bei der Schlachtung von Bio-Tieren zu unnötigen Quälereien kommt. David Richter, stellvertretender Obmann des VGT, betont, dass es sich bei den gezeigten Videos nicht um Einzelfälle handelt:
„Was wir gezeigt haben und was wir vorliegen haben ist das, was jeden Tag passiert. Das Material ist größtenteils von jeweils einem Tag in jeweils einem Betrieb. Da wurde nicht über Wochen das schlimmste herausgefiltert. Da sieht man wie Schweine mit Stangen geschlagen, oder mit Elektroschockgeräten traktiert werden. Man sieht wie Schweine über mindestens eine halbe Minute, bis zu vier Minuten in CO2 Gas ersticken, durch das sie betäubt werden sollen...