Für mehr als die Hälfte aller Österreicher und Österreicherinnen ist ein leichter Klaps nach wie vor ein geeignetes Erziehungsmittel. Etwa ein Drittel ist der Meinung, dass auch eine Ohrfeige nicht schaden kann. So Familienministerin Sophie Karmasin in einer heutigen Pressekonferenz anlässlich des Internationalen Tages der Kinderrechte. Auch wenn diese Gruppe nach wie vor zu groß ist: Verglichen mit den Vorjahren ist ein positiver, abnehmender Trend zu verzeichnen. Dazu beigetragen habe laut Karmasin insbesondere das Gewaltverbot, das vor 26 Jahren gesetzlich verankert wurde:
„Wir müssen sagen, dass das gesetzliche Gewaltverbot viele positive Effekte beinhaltet: Einerseits wissen wir, dass das Wissen und auch die Awareness zum Thema Gewalt in Österreich verändert werden können. Wir wissen, dass die Einstellung zu körperlicher Gewalt eine viel differenzierte ist. Wir wissen auf der anderen Seite aber auch, dass es immer noch eine zu große Gruppe an Österreichern und Österreicherinnen gibt, die der Meinung sind, dass ein kleiner Klaps durchaus zur Erziehung gehört. 52 Prozent sind dieser Meinung und 30 Prozent erkennen immer noch die Ohrfeige als geeignetes Erziehungsmittel an. Gleichzeitig bestätigt das auch die Aussagen der Jugendlichen, die sagen, dass 50 Prozent Erfahrung mit leichten Gewaltformen wie Ohrfeigen haben. Das ist eine Zahl, die zwar im Jahresverlauf zurück gegangen ist, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen.“
Insbesondere da zunehmend eine Verschiebung weg von körperlicher Gewalt und hin zu psychischer Gewalt zu erkennen sei...