Bildung wird in Österreich nach wie vor vererbt: 21 Prozent der jungen Erwachsenen in Österreich erreichten 2014 einen höheren Abschluss als ihre Eltern. Im Bereich der Hochschulen sind es nur 11 Prozent, die den höchsten Bildungsabschluss ihrer Eltern übertreffen konnten. So ein zentrales Ergebnis der OECD-Studie „Education at a glance“. Im Vergleich zu anderen OECD-Ländern bildet Österreich in der Weitergabe von Bildung das Schlusslicht. So sind es im OECD-Durschnitt 22 Prozent, die den Hochschulabschluss ihrer Eltern übertreffen. In der heutigen Präsentation der Studie betont Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, dass es hier dringend Aufholbedarf braucht:
"Das kennen wir seit einigen Jahren, dass Bildung weitergegeben wird bzw. dass weniger Bildung auch weniger weitergegeben werden kann. Das heißt, wenn Eltern beispielsweise nur über einen Pflichtschulabschluss verfügen ist es so, dass die Kinder diese Aufwärtsmobilität nicht ganz schaffen. Daher ist daran zu arbeiten, dass Kinder möglichst früh in das Bildungssystem einsteigen können und möglichst lange auch am Tag in diesem beschäftigt werden können mit all den Talenten, die Kinder mitbringen. So kann das überwunden werden, was das Elternhaus nicht hat mitgeben können. Für mich ist es eindeutig auch an den Zahlen, dass wir unser Bildungssystem so herrichten müssen, dass möglichst keine frühe Trennung erfolgt und dass Kinder den ganzen Tag über so betreut werden, dass das was zu Hause oder durch Nachhilfe nicht geleistet werden kann, in der Schule erledigt werden kann. Dann wird das Thema der Bildungsvererbung auch in einigen Jahren keines mehr sein...