Die Menschen in Österreich zahlen durchschnittlich mehrere hundert Euro zu viel für Strom und Gas. Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist Österreich ein Hochpreisland was Strom- und Gaspreise angeht und bewegt sich damit im europaweiten Vergleich im obersten Drittel. Zum anderen werden Preisentwicklungen im Großhandel nicht an die Konsumenten weitergegeben. So fiel der Großhandelspreis für Strom zwischen Juli 2008 und April 2015 um 46,7 Prozent, der Endverbraucherpreis fiel jedoch maximal um 12,3 Prozent und stieg in einigen Fällen sogar um 20,9 Prozent an. Schlussendlich nutzen die Österreicherinnen und Österreicher aber auch kaum die Möglichkeiten eines simplen Anbieterwechsels, obwohl das bereits bares Geld einsparen kann. Derzeit ist die Lage dafür in Österreich sehr gut. Mag. Cora James, Projektleiterin Energiekosten-Stop, VKI (Verein für Konsumenteninformation):
„Es sind zurzeit in Österreich Ersparnisse ziemlich gut möglich. Die Situation am Energiemarkt ist eine sehr günstige. Am Strommarkt haben wir – ohne Einmal-Rabatte gerechnet, also wirklich im Tarifvergleich – durchaus über hundert Euro und bis zu 240 Euro Einsparungsmöglichkeit. In Oberösterreich sind 240 Euro möglich, aber auch in allen anderen Bundesländern sind es zurzeit mindestens einhundert Euro. Auch am Gasmarkt schaut das mittlerweile sehr gut aus, wieder ohne Einmalrabatte gerechnet, also wieder durch einen günstigeren Tarif. Auch hier sind im Jahr Ersparnisse von 240 Euro möglich.“
Ein Wechsel des Strom- und Gasanbieters kann also zu einer Ersparnis von mehreren hundert Euro beitragen. Dennoch schrecken viele Österreicherinnen und Österreicher davor zurück. Im Jahr 2014 wechselten lediglich 3,7 Prozent der Haushalte ihren Stromversorger und 4,2 ihren Gasanbieter...