Die Vorstellung der geplanten Bildungsreform ist noch nicht lange her und schon hagelt es von verschiedenen Seiten Kritik. Nun hat sich auch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) mit eingeschaltet. Von der WKÖ gibt es nur eine Drei minus für die Reformpläne der Regierung. Die angestrebten Veränderungen seien zwar besser als erwartet, aber weit von dem entfernt, was sich die WKÖ erhofft hatte. So werden einige bisherige Problemfelder bearbeitet, wie beispielsweise durch die Einführung eines zweiten verpflichtenden Kindergartenjahres oder durch die Verstärkung der Schulautonomie, jedoch fehlt es der Bildungsreform an einigen elementaren Dingen. Michael Landertshammer, Leiter der Abteilung für Bildungspolitik der WKÖ:
„Auf den Punkt gebracht: Es ist viel weniger als erhofft, aber doch mehr als erwartet. Es gibt ganz gute Ansätze, es ist nicht der große Wurf, aber es gibt eine Basis auf der man weiter arbeiten kann. Was fehlt uns? Es fehlt uns das Thema Berufs- und Bildungsweg-Orientierung inklusive verpflichtender Talent-Checks vor der vierten und achten Schulstufe. Es fehlt uns ein Zertifikat vor Ende der achten Schulstufe, wo nachgewiesen wird, dass die Jugendlichen die Grundkompetenzen tatsächlich beherrschen. Was auch im Rahmen der neu aufgestellten Lehrerausbildung fehlt, ist ein gesteuerter Zugang zum Lehramtsstudium. Es sollten nur die Lehrer werden, die auch die besten Voraussetzungen dafür mitbringen, wie es auch in allen unseren Vorbildländern der Fall ist.“
Auch im Bereich der Weiterbildung erkennt die WKÖ noch Defizite. In einem Papier des Wissenschaftsministeriums wird „gleichberechtigtes Ansehen und Wertschätzung von Berufsausbildung und Hochschulbildung“ gefordert...