Zwischen 40.000 und 50.000 AsylwerberInnen sollen 2016 einen positiven Asylentscheid erhalten. Mit der Freude in Österreich bleiben zu können, geht die Suche nach leistbaren Wohnraum einher. Und die gestaltet sich auf Grund der steigenden Zahl an Flüchtlingen zunehmend schwieriger. Vier Monate nach dem Erhalt des positiven Asylbescheids haben Asylberechtigte Zeit, um eine Wohnung zu suchen. Danach muss die Unterbringung der Grundversorgunsstelle verlassen werden. Statt wie bisher in betreute Startwohnungen oder privaten Unterkünften unterzukommen, bleibt für viele nur noch der illegale Wohnungsmarkt. Zwischen 200 und 400 Euro zahlen die Flüchtlinge nur für ein Bett in einem illegalen Massenlager. Für viele ist das derzeit neben der Obdachlosigkeit die einzige Alternative, die Tendenz ist steigend, erklärt Projektleiter der Initiative „Flüchtlinge Willkommen“, David Zistl:
„Der illegale Wohnungsmarkt ist sehr stark gewachsen. Ich habe mit vielen Syrern geredet, die mir das erzählt haben. Man muss über das Problem des illegalen Wohnungsmarktes reden, aber es ist immer noch besser dort unterzukommen als obdachlos zu sein. Es gibt bei uns auf der Liste auch immer mehr Leute, die obdachlos sind, die sich bei uns melden, weil sie dringend eine Wohnung brauchen. Wir haben aber mittlerweile eine Warteliste mit 400 Flüchtlingen in Wien. Es gibt also sehr viel Obdachlosigkeit, die gab es davor schon, nur wurden sie nicht so wahrgenommen. Aber es werden mehr. Der Staat weiß auch, dass es das Problem gibt, er kann es eigentlich nicht mehr leugnen.“
Susanne Schaidinger von der Beratungsstelle Interface Wien kämpft täglich damit, den privaten Wohnungsmarkt für anerkannte Flüchtlinge aufzubereiten...