Mit einer durchschnittlichen Schulnote von 2,36 bewerten Österreichs Turnusärztinnen und -ärzte ihre Ausbildung relativ gut. Das zeigen die Ergebnisse einer heute präsentierten Umfrage der Ärztekammer. Befragt wurden junge Medizinerinnen und Mediziner, die sich in Facharztausbildungen befinden. Sorgen machen den StandesvertreterInnen dennoch regionale und fachspezifische Unterschiede in der Bewertung. So wurde die Ausbildung in der plastischen Chirurgie mit 1,92 benotet, in der Neurochirurgie reichte es hingegen nur zur Schulnote 2,6. Besonders auffällig ist auch der Bundesländervergleich. Hier zeige sich ein starkes West-Ost-Gefälle, berichtet Karlheinz Kornhäusl, Obmann der Bundessektion Turnusärzte in der österreichischen Ärztekammer:
„2,36, das ist die Durchschnittsnote, die österreichweit vergeben wurde. Deutlich besser schaut die Fachärztliche Ausbildung in Vorarlberg aus. Hier wurde die Schulnote 1,9 vergeben. Da kann man nur eine Gratulation ans Ländle richten. Signifikant schlechter sieht die Ausbildung in der Bundeshauptstadt aus. Wenn ich mir die Diskussionen der letzten Zeit in Wien ansehe, dann muss ich sagen: Hier haben einige Herrschaften gut zu tun, um hier aufzuholen.“
Für Wien reichte es nur zu einer Schulnote von 2,8. In Vorarlberg habe man bereits auf die unmittelbare Konkurrenz durch deutsche und Schweizer Krankenhäuser reagiert, und die Ausbildung verbessert, so die Erklärung Kornhäusls. Im Vordergrund steht für den Ärztevertreter dabei der überbordende Verwaltungsaufwand, unter dem vor allem junge Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung leiden:
„Was wir definitiv brauchen ist eine Entlastung von Administration und Dokumentation...