Knapp eine Million Flüchtlinge kamen 2015 über das Mittelmeer nach Europa. 3.700 kamen auf der gefährlichen Fluchtroute ums Leben oder werden vermisst. Einzelne Staaten reagieren mit immer mehr Kontrollen und Zäunen an europäischen Grenzen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz zentraleuropäischer Flüchtlingsorganisationen des Europäischen Flüchtlingsrats (ECRE) warnten die Vertreterinnen vor einer Spaltung Europas, sollten sich die PolitikerInnen nicht einig werden. Laut dem Vorstandsmitglied von ECRE, Karl Kopp, brauche es dringend mehr Solidarität, um die Situation zu meistern:
„Wir brauchen die Willkommenskultur. Wir müssen die Spaltung überwinden. Wenn wir diesen Wettbewerb fortführen, dass es keine Obergrenze mehr bei populistischen Debatten gibt, wird Europa scheitern. Das ist auch unsere Kernaussage: Wir müssen Solidarität, Humanität, Menschenrechte und Flüchtlingsschutz hochhalten in einer Situation, wo unsere Regierungen völlig zerstritten sind. Wenn es uns nicht gelingt, den einzigen Fluchtweg Europas offen zu halten, dann wird in einem Dominoeffekt der Grenzschließung die ganze Region kollabieren und es wird de facto der letzte Rest des Europäischen Flüchtlingsschutzes kollabieren. Es ist eine hochdramatische Situation.“
In einem gemeinsamen Statement fordern die Organisationen daher die Erschaffung von sicheren und legalen Wegen nach Europa, sowie eine faire Umverteilung auf die einzelnen Länder. Weder Zäune noch aktuelle Diskussionen, wie die Kürzung der Mindestsicherung für AsylwerberInnen, könnten die Menschen aufhalten vor dem Tod zu flüchten, ist sich auch Christoph Riedl vom Diakonie Flüchtlingsdienst sicher:
„Wir werden vielleicht Menschen sehen, die erfrieren oder verhungern...